Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 23. Februar 2015
Die Schöne und das Biest
Bekannt wurde die Geschichte von "Die Schöne und das Biest" vor allem dank
dem Zeichentrickfilm aus dem Walt Disney Studio. Der Film basiert auf dem
gleichnamigen Volksmärchen aus Frankreich. Die Schöne, Belle, entscheidet
sich nach vielen Irrungen und Wirrungen für das Biest und gesteht sich und
dem Biest ein, dass sie es liebt. Das Geständnis und ihre Tränen verwandeln
das Biest in einen schönen Prinzen. Dank der Liebe wurde der Fluch
gebrochen, denn wahre Liebe, die sich nicht von Äusserlichkeiten abschrecken
lässt, ist heilsam und bewirkt Wunder. Belle und der Prinz heiraten und
leben glücklich zusammen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie
noch heute.
Es ist eine Geschichte, die dazu aufruft, sich nicht von Äusserlichkeiten
beeinfluss zu lassen, sondern immer auch hinter die Fassade zu schauen. Wir
dürfen Menschen nicht nach Kleidung, Frisur oder Zahnstellung beurteilen
oder verurteilen; es sind die inneren Werte, die wichtig sind.
"Unsere Welt" wie sie in Illustrierten und Gratiszeitungen angepriesen wird,
ist gefüllt mit den Bildern und Lebensepisoden der "Reichen und Schönen".
Das Schönheitsideal von Frauen ist "mager" und Männer ohne einen
Waschbrettbauch scheinen chancenlos. Die böse Stiefmutter aus Schneewittchen
scheint allgegenwärtig mit dem Spruch: "Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Zum Glück gibt es Märchen, die uns auf andere Werte aufmerksam machen. So
zeigt dieses Märchen auch auf, wie die Kraft der Liebe und Zuwendung Wunder
bewirken kann. Märchen zaubern immer wieder originelle, schöne Bilder und
Vorstellungen in unsere Köpfe, geben uns zu denken, und wir dürfen
spielerisch lernen. Das ist besser als jede Moralpredigt.
Lesen Sie doch wieder einmal ein Märchen, lassen Sie sich verzaubern und
überraschen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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