Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. Mai 2020
Göttliches Feuer
Bisherige Selbstverständlichkeiten haben sich aufgelöst. Liebgewonnenes ist
unerreichbar geworden. Ungewissheit und Verunsicherung herrschen vor, Angst
auch. Neues ist nicht in Sicht. Wohin wird die Reise gehen?
Die letzten Wochen haben bei vielen solche Empfindungen ausgelöst.
Körperliche und soziale Distanz zu anderen Menschen machen zu schaffen. Die
Bewegungsfreiheit eingeschränkt, kulturelle Angebote mehrheitlich fehlend.
Ändern sich jetzt Dinge dauerhaft? Zum Schlechteren oder Besseren?
Die anfangs beschrieben Gefühle hatten auch die Nachfolgerinnen und
Nachfolger Jesu ergriffen. Trotz der Ahnung, dass die Botschaft Jesu, seine
Bewegung, sein Leben weitergehen: Da ist das Gefühl, auf sich allein
gestellt zu sein, die Angst vor der nicht wohl gesonnenen Umwelt, der Mangel
an Zielen und Perspektiven.
Was nun tun? Gewissheiten sind im Aussen nicht zu holen. Aus der Zerstreuung
und Ablenkung zur Einkehr zu kommen, sich auf sich selbst und auf Gott zu
besinnen, ist das, was den Freundinnen und Freunden Jesu noch bleibt.
Und dann, unerwartet und heftig: Eine Energie, die sie ergreift, die sie
nicht mehr ruhig sitzen lässt. Die das Herz zum Glühen, zum Brennen bringt,
Ängste, Bedenken und Schutzbedürfnis über Bord wirft. Türen und Fenster
reissen sie auf, sie treten ins Licht, zeigen sich der Menge. Ihr Herz ist
voll, ihr Mund fliesst über mit ganz neuen Worten. Sie bezeugen Gott, der
das innere Feuer entfacht, die göttliche Kraft, die das innere Feuer ist.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Feuerrote Pfingstrose; Bild von Annette Meyer auf Pixabay
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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