Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 25. Februar 2020
Fasnacht
Heute ist Güdisdienstag oder – wie er andernorts genannt wird – Fasnachts-Dienstag. Ausgelassenheit, Verkleidete, Maskeraden und Umzüge beleben die Dörfer und Städte vorallem in der katholischen Innerschweiz. Als Kind war ich als Rotkäppchen, als Hänsel und Gretel (mit meiner Schwester), als Hexe oder Gärtner unterwegs. Wir hatten viel Spass am Verkleiden und daran, in andere Rollen zu schlüpfen. Vor dem Fasnachtsball bekamen alle maskierten Kinder Wurst und Brot. Das war ein Fest!
Ich habe gelesen, dass die Ursprünge der Fasnacht in der Kreativität der einfachen Menschen früherer Zeiten begründet ist. Es ging darum, vor der Fastenzeit die Vorratskammern leer zu essen und zu trinken. Um von der Kirchenobrigkeit nicht erkannt zu werden, verkleideten sich die Leute. Ob das stimmt?
So oder so, der Mensch braucht eine Zeit der Ausgelassenheit und des Feierns. Dass dabei auch die Obrigkeit auf die Schippe genommen wird, wirkt wie ein Ventil, mit dem man sich Luft verschafft, damit die bevorstehende Fastenzeit und der Ernst des Lebens eine gewisse Leichtigkeit erfahren.
Auch das Festen und Feiern, das Ausgelassensein kennen Regeln und Grenzen. Am Aschermittwoch soll man sich auch wieder im eigenen Spiegelbild und seinen Mitmenschen in die Augen schauen können.
Viel Freude am Verkleiden, am Feiern und Ausgelassensein, frohe Fasnacht!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

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