Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 6. Dezember 2019
Im Südwesten der Türkei, in unmittelbarer Nähe zum Mittelmeer, befindet sich
die Stadt Demre. In der Antike lag dort die bedeutende Stadt Myra, ein
Handelsort mit einem prunkvollen Artemis-Tempel und einem riesigen
Kornspeicher. Bekannt geblieben ist diese Stadt vor allem aufgrund des
Mannes, dessen Gedenktag die christlichen Kirchen heute feiern.
Samichlaus, Santa Claus, Weihnachtsmann: Sie lassen sich zurückführen auf
Nikolaus, der in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts als Bischof in
Myra wirkte. Er war sich der Macht und Würde seines Amtes bewusst, machte
mit seinem diplomatischen Geschick Eindruck und beteiligte sich
leidenschaftlich an den theologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit.
Zugleich blieb er ein Mensch, der auf sein Herz hörte, den das Leid der
Mitmenschen berührte, der materielle Güter dazu verwendete, Not zu lindern
und Menschen zu unterstützen. Sein Erbe verschenkte er an die Armen. Mehrere
junge Frauen bewahrte er vor der Prostitution, indem er für deren Mitgift
sorgte. Bei einer Hungersnot organisierte er Getreide für die Bevölkerung.
Er war bekannt als zugänglicher, gerechter und menschenfreundlicher Bischof.
Als ein führender Mann lebte und wirkte er so, wie Menschen es sich
ersehnen. Schon bald begann seine Verehrung, und Legenden rankten sich um
seine Person. Die Erinnerung an ihn steht im Hintergrund, wenn der
Samichlaus Kindern wohlwollend ins Gewissen redet und kleine Geschenke
verteilt, oder wenn wir heute zusammensitzen und miteinander Mandarinen und
Nüsse teilen. Vor allem lädt sein Gedenktag dazu ein, uns von der
Herzenswärme des Heiligen von Myra inspirieren und anstecken zu lassen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
https://www.bahnhofkirche.ch/weg-wort-abonnieren-abbestellen/