Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 8. Januar 2020

 

Selbstverständlich

 

In der Wohneinrichtung für behinderte Menschen ist ein älterer Mann gestorben. Er hat über zwanzig Jahre hier gelebt und gearbeitet. Jetzt findet die Abschiedsfeier statt. Familie, Bekannte und v.a. Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner der Institution haben sich versammelt.
Seine langjährige Bezugsperson würdigt sein Leben. Dann können alle, die möchten, ihre persönlichen Erinnerungen an ihn teilen. Der Pfarrer stellt sein Leben in den grösseren Zusammenhang der biblischen Glaubenstradition.
Und in alldem, während der gesamten Feier, fallen nicht ein einziges Mal die Worte «Behinderung» «IV-Bezüger» oder «Krankheit».
Der Verstorbene wird einfach als jemand geschildert, der in manchem anders war als viele, dessen Lebensweg anders verlaufen ist. Vor allem aber werden seine Begabungen hervorgehoben: Seine Musikalität, seine grosse Freundlichkeit, sein liebes, stilles Wesen.

Voller Anerkennung und mit höchstem Respekt wird von ihm gesprochen.
Eigentlich doch selbstverständlich, dass wir so gewürdigt werden, wie wir sind. Oder nicht?

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche

 


Foto: Bahnhofkirche Zürich

 

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