Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 15. April 2021
Höchstpersönlich
Es ist seltsam mit unserem Namen: Er ist untrennbar mit unserer Person verbunden, seit es
uns gibt. Wir können uns ohne ihn kaum denken. Auch andere nicht. Wenn sie uns schreiben
oder über uns reden, nennen sie ihn. «Wie geht es Nora?» Sofort weiss das Gegenüber, wer
gemeint ist, sieht diesen Menschen vor sich, denkt über ihn nach, hat ihn mit seinen
Wesenszügen vor sich.
Gleichzeitig ist unser Name etwas Fremdes. Wir haben ihn nicht gewählt. Er wurde uns von
andern gegeben: Aus Liebe. Von den Eltern. Ob er uns nun gefällt oder nicht. Sie haben ihn
für uns ausgesucht. Sein Klang hat ihnen gefallen, seine Bedeutung war ihnen wichtig oder
es gab einen prägenden Menschen mit diesem Namen in ihrem Leben.
Unser Name ist Zuspruch und Zumutung unserer Eltern. Und er ist zum Zuruf geworden: Mit
ihm werden wir gerufen.
Unser Name: Das Fremdgut, uns zu eigen!
Einen Namen rufen ist Beziehungsgeschehen: Jemand will in Kontakt treten. Wir werden
wahrgenommen, als Gegenüber, als Person.
«Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein» heisst es von Gott im Buch Jesaja
(Jes 43,1). Nach jüdisch-christlichem Glauben ist es ein Beziehungsgott. Der uns aus Liebe
ruft. Nicht irgendjemanden.
Uns höchstpersönlich.
Abbildung: Fra Angelico, Noli me tangere, 1438, Museo Nazionale di San Marco, Florenz,
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Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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