Weg-Wort vom 28.Dezember 2006
Eine Geschichte nach Weihnachten
Weihnachten ist hinter uns, die Geschenke sind ausgepackt, vielleicht schon
umgetauscht oder an die Aktion zweimal Weihnachten gespendet. Viele
Geschichten oder Legenden wurden erzählt, sie können nun wieder warten bis
zur nächsten Weihnacht.
Im Lukasevangelium haben wir eine weniger bekannte Geschichte, die nach
Weihnachten geschah. Es ist die Geschichte des alten Mannes Simeon und der
Prophetin Hanna die beide jahrelang auf die Erlösung Israels warteten.
Acht Tage nach der Geburt von Jesus in Bethlehem begegnen die Beiden im
Tempel zu Jerusalem Maria und Joseph mit dem kleinen Jesuskind. Voll Freude
nimmt Simeon das Kind auf seine Arme und lobt Gott. Nun lässt du, Herr,
deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen
haben das Heil gesehen. In diesem Kind, erkennt Simeon das Heil der Welt
und ist damit im Widerspruch zur jüdischen Messiaserwartung, die einen König
als Herrscher erwartet und nicht ein Kind, das in einem Stall geboren wird.
Auch Hannah spürt, dass da Entscheidendes vorgeht, sie tritt auch herzu und
preist Gott in aller Öffentlichkeit und bezeugt, dass in diesem Kind der
Erlöser gekommen ist. Simeon und Hannah konnten das im Glauben fassen und
dankten Gott dafür. Sie werden damit Zeugen der neuen Zeit, des Reiches
Gottes.
In den Hirten auf dem Felde von Bethlehem hat Gott die Armen und Verachteten
angesprochen. In den Weisen aus dem Morgenland sind die Fremden und
Gelehrten zu Augenzeugen geworden. Wo aber ist das offizielle, das fromme
Israel? die Priesterschaft? Die kommen erst später in der Auseinandersetzung
mit Jesus zu Wort, als Gegner, die nicht glauben können, dass Gott als
Mensch in aller Schwachheit in die Welt gekommen ist.
Hanna und Simeon sind die Vertreter der glaubenden Gemeinde, die den
erwarteten Messias empfangen konnten.
Was für eine Zuversicht und Hoffnung geht von den Beiden aus. Sie gehören zu
den ersten Zeugen, neben den Hirten und den Weisen die den Gekommenen
bezeugen.
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
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