Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 20. August 2021
Beten
Das Weg-Wort vom 18. August war dem Glasfenster «Hören» von Felix Hoffmann in der
reformierten Kirche Bellach gewidmet. Heute folgen Gedanken zu einem weiteren Fenster des
Künstlers aus derselben Kirche. Es heisst «Beten». Drei Aspekte interessieren mich dabei
besonders.
Die gefalteten Hände
Man muss andere Dinge loslassen, um seine Hände falten zu können.
Beten kann heissen, mich zu lösen von dem, was mich sonst noch beschäftigt und mich zu
sammeln. Und es bedeutet auch: Mir klar machen, dass ich überhaupt kaum etwas halten kann,
in meinem Leben, dass ich immer wieder loslassen muss. Vor allem ist Gebet aber dies:
Loslassen und sich sammeln, um frei zu werden für Gott.
Die geschlossenen Augen
Mit geschlossenen Augen sehe ich nichts. Ich muss mich auf andere Sinne verlassen, betrete
damit weniger vertrautes Gelände.
Beten kann heissen, von Gewohntem abzusehen. Zum Beispiel von meinen klaren Vorstellungen
über das Leben oder von meinen Bildern von Gott. Dann werde ich frei für den Gott jenseits
der Bilder und für das Leben jenseits meiner Vorstellungen.
Die Berührungen zwischen den beiden Betenden
Wer nicht festhält, sondern loslässt, und wer die Augen verschliesst vor festgefügten
Bildern, muss nicht unberührt bleiben. Beten kann heissen, anders und neu berührt zu
werden. Von einem intensiven Moment mit einem Mitmenschen, von Stille und Frieden in einer
Kapelle, vom Jetzt und vom Hier.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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Abb: Felix Hoffmann, Beten, Glasfenster Reformierte Kirche Bellach/SO, 1957. Foto: Hans
Fischer
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