Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 9. März 2015
No coffee no work
Neulich, als ich früh am Hauptbahnhof in Zürich aus dem Zug stieg, kamen mir
viele Reisende entgegen. Die meisten waren wohl auf dem Weg zur Arbeit. Das
typische "Accessoire": ein Becher Kaffee in der Hand. Ich gehöre ebenfalls
zu den Menschen, die am Morgen nicht ohne Kaffee mit Arbeiten beginnen. Das
hat mich schon in spezielle Situationen gebracht, wenn ich gierig auf der
Suche nach einem guten Kaffee war. Ich kann auch in den Ferien ohne Problem
früher aufstehen, nur um noch einen Kaffee in Ruhe zu geniessen, bevor der
spannende Ferientag beginnt.
Der Kaffee für den Körper! Und für die Seele, den Geist? Nun, Ihnen muss ich
ja das Weg-Wort als morgendliche Stärkung nicht empfehlen, Sie halten es
gerade in der Hand. Bei mir ist es ein Moment der Stille, der am Morgen
wichtig ist.
Wir Menschen sind mehr als Körper, es gilt auch unserer Seele Sorge zu
tragen. Es lohnt sich, Tankstellen für unser Herz und unseren Geist täglich
zu planen oder auch überraschend sich schenken zu lassen. Gerade in
schwierigen Zeiten, wenn die "Welt zittert" und nichts mehr so scheint wie
es war, ist es gut, auf Rituale der Stärkung zurückgreifen zu können. Es ist
wichtig zu wissen, wie wir körperlich und seelisch zu Kräften kommen können.
"In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen
einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und
als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich" (Mk 1,35-37).
Mehr als einmal lesen wir im Evangelium, dass Jesus sich zurückzog um zu
beten. Er brauchte seine Kraftquelle um "wirken" zu können.
Übrigens gibt es bessere Kraftquellen als Kaffee für den Körper. Sport oder
Früchte zum Beispiel. Neben dem Kaffee gönne ich meinem Körper auch diese
Abwechslung. Der Kaffee aber ist ein Genussmittel, und diesbezüglich bin ich
eine bekennende Geniesserin.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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