Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 14. Februar 2020
Tag der Liebe
Wann ist der Tag der Liebe für Sie? Wenn Ihnen jemand eine Liebeserklärung
oder gar einen Antrag macht? Wenn Sie Blumen geschenkt bekommen? Womöglich
genau heute, am Valentinstag? Und wenn da gerade niemand ist, von dem oder
der Sie solches erhalten könnten? Fehlt Ihnen dann die Liebe? Müssen Sie
dann schmerzlich oder neidisch auf die Glücklicheren schauen?
Die Bezeichnung für den 14. Februar geht zurück auf den Heiligen Valentin,
von dem mehr Legendäres als historisch Gesichertes im Umlauf ist. Er soll in
römischer Zeit im dritten Jahrhundert als heilkräftiger Priester gelebt
haben, der gerne Blumen verschenkte, in Beziehungskrisen half, entgegen dem
Verbot des Kaisers Liebespaare christlich traute und deswegen enthauptet
wurde. Bereits vor ihm soll dieser Tag eine Gelegenheit für Blumengeschenke
gewesen sein, Juno, der Göttin von Ehe und Familie zu Ehren. Spätestens im
Verlauf des Mittelalters soll der Valentinstag dann endgültig zum Anlass
geworden sein, an dem Menschen sich ihre Zuneigung und Liebe zeigen.
Ist also genau heute der Tag der Liebe, wie er so oft angepriesen wird?
Vermutlich hat der Tag der Liebe überhaupt kein Datum und entsteht immer
dann, wenn ich von ganzem Herzen Ja sage zu etwas oder jemandem. Es kann
Wohlwollen sein für eine Person in ihrer Unvollkommenheit, Mitfreude an
deren Glück, ein Schritt der Versöhnung, eine unterstützende Tat, ein
liebevoller Blick. Wir spüren sofort, wenn wir in diesem Zustand sind. Zu
einem Tag der Liebe wird jeder Tag, an dem ich erkenne, dass ich niemals aus
der Liebe herausfalle, weil ich selbst im tiefsten Kern Liebe bin. Dies zu
leben macht mich Gott ebenbildlich, denn Gott ist Liebe (1. Joh 4,8).
Bild von Sathya Tripodi auf Pixabay
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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