Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 13. Oktober 2021

 

Nino, weiblich und heilig
Georgien ist die zweitälteste christliche Nation der Welt. Bereits im Jahr 337 wurde das Christentum im damaligen Königreich Iberien eingeführt. Die Georgische Orthodoxe Kirche gäbe es jedoch nicht ohne Frauen! Und das ging so:
Aus Kappadokien in der heutigen Türkei kam die Christin Nino nach Georgien.
Sie lebte in bescheidenen Verhältnissen in einer Hütte und verkündete ihren Glauben. Der Legende nach wurden durch sie auch kranke Menschen geheilt.
Nun war auch die Königin Nana todkrank und vernahm von Ninos Taten. Also liess sie die wundersame Frau zu sich kommen. Es gelang Nino, die Herrscherin zu heilen. Es bedurfte dann noch eines weiteren Wunders, damit auch König Mirian den neuen Glauben annahm, dann aber wurde das Christentum zur allgemeinen Religion im Reich erklärt.
Natürlich haben wir es hier mit Legenden zu tun. Es darf jedoch angenommen werden, dass die Grundzüge der Geschichte einigermassen korrekt sind: Der christliche Glaube hat wesentlich dank Nino und Königin Nana in Georgien Fuss gefasst.
Beeindruckend an der Erzählung finde ich, dass es nicht Lehrsätze oder religionsphilosophische Theorien sind, die das Königspaar vom Christentum überzeugen, sondern der gelebte Glaube eines Menschen und die Wirkkraft, die von ihm ausgeht. Kirchliche Strukturen, Ämter und männlich dominierte Machtverhältnisse kamen erst später dazu.
Nino ist heiliggesprochen worden und wird im heutigen Georgien hochverehrt.

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche


Abbildung: Ikone der Heiligen Nino. Herkunft unbekannt. Foto: Wikipedia user Shakko. Quelle: Wikimedia Commons

 

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