In meinem Zettelkasten habe ich einen Text von
Joseph Beuys (1921-1986), dem grossen Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner und
Kunsttheoretiker gefunden. Da heisst es unter dem Titel:
"Anleitung zum guten Leben":
"Lass dich fallen, lerne Schlangen beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die "ja" sagen, und
verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukle so hoch du kannst mit einer Schaukel bei
Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere dich "verantwortlich zu sein"
- tu es aus Liebe!
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt.
Es wird folgen.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge.
Bade im Mondschein.
Träume wilde fantasievolle Träume.
Zeichne auf Wände. Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern,
höre alten Leuten zu.
Öffne dich, tauche ein.
Sei frei. Preis dich selbst.
Lass die Angst fallen, spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir,
du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe …"