Weg-Wort vom 10. Oktober 2007
Und in den Wanten pfeift der Wind
treu gewesen
und mich doch
herausfordern lassen
es immerhin probiert
und am Scheitern
nicht zerbrochen
manchmal
Boden unter den Füssen haben
und sich erden
manchmal
dem Himmel entgegenfliegen
mich in den Wind stellen
dem Stern trauen
und ihm nachgehen
und mich nicht verlieren
mich in eine Ecke verkriechen
und der Traurigkeit
Raum geben
meine Angst erkennen
ihr vertrauen
und ihr Grenzen setzen
mich hingeben
bedingungslos
und doch zurückschrecken
meinem Ärger
Worte geben
und es damit abhaken
mich erinnern
gelegentlich darunter leiden
und es doch für wichtig halten
tanzen
allem Tod zu Trotz
und gleichzeitig weinen
lachen
mit Tränen in den Augen
und mich spüren
sehnsüchtig sein
mehr wollen
mehr sein
und mich doch
nach Ruhe sehnen
und Geborgenheit
nach ankommen
und aufbrechen
und sein
und gehen
und manchmal
sekundenlang
in mir
Heimat spüren
und all dies
Gott hinhalten
ihm geben
damit er es verwandelt
mich ihm geben
damit er mich verwandelt
gelebt
und nicht zu wenig
Andrea Schwarz
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
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