Streitkultur
Nacheinander sind die Fragen gekommen. Zuerst: "In unserer Ehe ist Dauerstreit! Ich halte das nicht aus. Wir thematisieren unsere Probleme und bleiben dann beim Streiten stehen. Wir können nicht mehr konstruktiv miteinander reden und an das Aushandeln von Kompromissen ist nicht einmal zu denken!"
Danach die andere Geschichte. "Wir streiten gar nicht mehr. Wir leben wie wenn es keine Konflikte gäbe! Wir vermeiden einfach jede Auseinandersetzung und schaffen eine Pseudo-Harmonie. Das macht uns permanent unzufrieden. Ich halte es nicht mehr aus!"
Dauerstreit und Konfliktvermeidung sind deutliche Zeichen einer gestörten Beziehung. Für eine stabile und gute Beziehung ist es entscheidend, eine Streitkultur zu haben.
Was meine ich damit? Ein Paar muss relevante Konfliktthemen offen ansprechen können. Ja, es muss sich auch offen darüber streiten. Dabei kann dieser Streit auch einmal heftig und emotional geführt werden. Nur darf nie geschehen, dass einer eingeschnappt reagiert, die Kommunikation verweigert oder den anderen sabotiert. Vielmehr geht es darum, sich nach einem Streit sachlich und gutwillig zu verständigen und dann, tragfähige Kompromisse auszuhandeln.
Unser alltäglicher Wahnsinn - auch als Paar - schafft immer wieder Probleme, auf die der eine oder andere Partner unterschiedlich reagiert. Auseinandersetzungen und Streitigkeiten sind also vorprogrammiert. Damit ein Paar damit umgehen kann, ist eine gute Streitkultur von Nöten!
Mit freundlichen Grüssen