Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 19. Febraur 2018
Fünf nach Zwölf
Hatten Sie auch schon den Impuls einfach davonzulaufen? Nur weg von hier,
weg aus einer Situation. Das ist wohl menschlich und viele von uns kennen
das Gefühl. Auch der Prophet Jona ist davongelaufen.
P.Martin Werlen beschreibt in seinem Buch zu spät den Weg des Jona und
zeigt, was diese biblische Geschichte mit uns zu tun hat. Ich mache keine
Werbung für das Buch, das hat P. Martin nicht nötig, aber die Lektüre hat
mich zutiefst getroffen.
Davonlaufen möchte ich immer dann, wenn ich das Gefühl habe, eine Situation
ist aussichtslos. Wie viele Leute laufen von Gott weg, weil für sie die
Situation in der Kirche aussichtslos ist. Wenn die Kirchenleute nicht wollen
wie ich will, dann eben ohne mich. Ja das kenn ich. Jona sollte nach Ninive
um das Volk aufzurütteln, er aber flieht nach Tarschisch. Er wollte nicht
wie Gott wollte, Jona ist einer von uns.
Doch dann kommt die Wende. Wenigstens im Buch Jona. Wann kommt bei uns die
Wende: Wo ist mein Glaube, dass es Grund zur Hoffnung gibt. Dass es auch auf
mich ankommt damit die Kirche lebt, dass es sich lohnt einzustehen für eine
lebendige Kirche. Wo ist mein Vertrauen, dass Gott da ist, auch heute in
seiner Kirche und dass er uns immer wieder überraschen kann.
Wir kennen den Ausspruch es ist fünf vor zwölf und meinen es müsste etwas
gemacht werden in Kirche und Welt. P. Martin sagt, es ist fünf nach zwölf,
und es ist nicht zu spät für einen Neuanfang. Nicht davonlaufen aus Kirche
und Welt, nur die Richtung ändern und vertrauen, dass Gott auch fünf nach
zwölf mit uns auf dem Weg ist
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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