Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
 
Weg-Wort vom 28. Oktober 2021
Gebetsrichtung – gerichtetes Gebet
Die einen tun es nach Osten, die andern Richtung Jerusalem, noch andere Richtung Mekka. Manche sitzen aufrecht und falten die Hände, einige gehen auf die Knie und verneigen sich, weitere berühren Perlen und murmeln.
Es gibt solche, die schweigen, solche, die singen und die, die laut sprechen. Einige tun es frei von der Leber weg, und einige wiederholen immer dieselben wenigen Worte.
Vielfältig ist die Gebetspraxis der Menschheit. Jede Religion und viele Konfessionen haben ihre eigene Form entwickelt, aber kaum eine kommt ohne ein besonderes Ritual beim Gebet aus.
Das hat gute Gründe: Beten heisst, mich dem Göttlichen, dem Heiligen, dem ganz Anderen zu öffnen und mich in seine Gegenwart zu versenken.
Wenn ich eine bestimmte Körperhaltung einnehme, wenn ich bewusst in eine Richtung bete oder vorgegebene Worte  ausspreche, dann hilft mir das, mich zu sammeln, mich auf diese Öffnung und Versenkung zu konzentrieren.
Im Alltag braucht es dazu meist einen Entscheid und einen bewussten Akt: Ich lasse meine Tätigkeit sein und wechsle in einen Modus anderer Qualität. Dies wird durch die verschiedenen Gebetsformen unterstützt.
Die äussere Gebetsrichtung hilft der inneren Ausrichtung, das äussere Falten der Hände der inneren Konzentration, die äussere Verbeugung der inneren Hingabe.
Mit freundlichen Grüssen
 
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