Weg-Wort vom 5. März 2009
Aber die Narren finden die Weisheit nicht, und die Gottlosen können sie
nicht entdecken. (Sirach 15,7)
In den letzten 150 Jahren haben wir Menschen viele erstaunliche Dinge
entdeckt. Vom Urknall bis zur DNA führten die Erkenntnisse zur Einsicht,
dass wir Menschen Teil eines evolutionären Prozesses sind.
Die Lehre der modernen Wissenschaft besagt, dass der Urknall ein Zufall sei.
Das Leben und auch der Mensch sei daher einfach ein glückliches
Zwischenspiel im Weltenlauf. Weil es für Menschen aber schwer sei, sich als
Zufall zu verstehen, hätten sie nach einem Sinn für ihre Existenz gesucht.
So hätten die Menschen für sich einen Gott ausgedacht, der auf sie zugehe.
Doch der Gedanke das Lebendige sei ein Zufall, nagt wie Rost am Sinn, am
Wert und der Bedeutung des Lebens. So zu denken, ist auch zerstörerisch für
das menschliche Zusammenleben. Denn es lässt dem Egoismus freien Lauf. Der
ungehemmten Gier, die unser Dasein vergiftet steht nichts mehr entgegen.
Die Voraussetzung für ein gutes Leben ist, dass wir Menschen nach einer
zivilisierten Gesellschaft streben. Dafür brauchen wir eine glaubhafte und
bedeutungsvolle Sicht des Menschen, die dem Einzelnen einen Sinn im
Geschehen zuschreibt.
Der Mensch ist immer Teil einer Gemeinschaft. Er muss auch bereit sein, das
moralische und ethische Handeln der Gesellschaft, mit zu verantworten. Dem
Interesse der Gesellschaft zu dienen, könnte für uns zum Beispiel heissen:
Als Volk und darum Gesetzgeber nicht mehr weiter die dunklen Geschäfte der
Banken zu rechtfertigen.
Es fällt leichter, moralische Defizite zu überwinden, wenn wir auf den Gott
vertrauen, von dem wir uns als gewollt, geliebt und von ihm geführt
verstehen. Dann verstehen wir uns als den Teil der Schöpfung, dem die
Aufgabe zugewiesen ist, am Himmelreich auf Erden mit zu arbeiten. Daraus
nehmen wir die Kraft, das Gemeinwohl über die eigenen Interessen zu stellen.
Dann streben wir nach der Weisheit, die dem Zerfall etwas entgegenzusetzen
vermag. Das macht uns reich.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch