Himmelshort
"Ein Christ hat einst im Himmelshort drei Gründe, die ihn wundern dort: Zum ersten, dass er Leut’ erblickt, die er zum Teufel gern geschickt. Zum zweiten fehlen die Gestalten, die er für Engel stets gehalten. Am meisten aber wundert ihn, dass auch er selber hier erschien."
(Jörg Müller, Ein Christ … Stuttgart 1988, 47)
Wie haben sie es mit dem Himmel? Wie stellen sie sich das Leben bei Gott vor? Werden sie all die Lieben (und die Anderen), die ihnen vorausgegangen sind, wieder sehen? Oder ist es nach dem Tod einfach aus, dunkel, kalt, schwarz? Oder glauben sie an eine Wiedergeburt?
Jeder von uns macht sich so seine Vorstellungen. Sie orientieren sich an dem, was man gelesen oder gehört hat, aufgenommen hat von Anderen. Sie orientieren sich aber auch daran, was wir uns erhoffen würden. Dass eben die Mutter und der Vater sich ein Wiedersehen mit dem viel zu jung verstorbenen Sohn vorstellen und wünschen, leuchtet ein.
Und wir Christen haben alle das Wort von Jesus im Ohr: "Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wäre es nicht so, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um euch eine Stätte zu bereiten?" (Joh 14.2)
Ich weiss nicht, welches die richtige Vorstellung vom Himmel ist. Das Wort von den Wohnungen aber, die für uns im Himmel bereit sind, gefällt mir. Und ich hoffe fest darauf, dass wir unsere Lieben wieder sehen werden. Persönlich bin ich sicher, dass alle Menschen, Gläubige und Ungläubige, einen Platz im Himmel finden werden. So gross und barmherzig ist Gott.
Mit freundlichen Grüssen