Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 14. Januar 2016
Geheimnis
"Ich erzähl dir ein Geheimnis", flüstert das Mädchen ihrer besten Freundin
ins Ohr, "aber du darfst es niemandem weitersagen!"
Freundinnen und Freunde, Ehepartner und Geschwister vertrauen einander
Geheimnisse an. Sie wollen, dass ein nahe stehender Mensch teilhaben kann an
einem vertraulichen Wissen oder einer persönlichen Nachricht. Und es wäre
ein Vertrauensbruch, wenn die Freundin das gehörte Geheimnis nicht für sich
behält.
Geheimnisse sollen im vertrauten Rahmen bleiben, weil sie sehr persönlich
sind, weil andere nichts davon wissen sollen, weil man mit den
Geheiminformationen den Betroffenen schaden kann, weil andere davon nichts
verstehen oder weil man kein Verständnis dafür erwarten kann.
Ein Geheimnis ist dabei nichts Rätselhaftes und Unverständliches, sondern
eher ein vertrauliches Wissen, eine sehr persönliche Erfahrung, die
vertraute Menschen teilen. Durch die Geheimhaltung wird ein gefährdeter
Bereich einer Beziehung oder des Lebens geschützt - das gilt für die
Sexualität einer Liebesbeziehung ebenso wie für die Personalakten einer
Firma - "streng geheim!" steht da drauf.
Je enger die Beziehung zwischen Menschen ist, umso mehr Geheimes und
Geheimnisvolles werden sie miteinander teilen. Besonders Liebende sind ja im
Geheimnis ihrer Liebe verbunden; sie fühlen sich gerade in diesem
Geheimnisvollen einander anvertraut. - Und wer ein Geheimnis ausplaudert
oder lüftet, der macht es meistens kaputt.
Warum Gott Mensch geworden ist, warum er am Kreuz gestorben und danach
auferstanden ist, warum er es so macht, bleibt das Geheimnis
seiner Liebe. Uns aber kommt er in den Worten, die wir hören, im Brot, das
wir essen, im Wein, den wir trinken, im Segen, den wir spüren, ganz nahe.
Paulus schreibt es den Korinthern so: Es ist gekommen ... was kein Auge
gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen
ist, was Gott bereitet hat, denen die ihn lieben. Dieses Geheimnis hat er
uns offenbart, uns verkündigt, uns anvertraut. Das feiern wir, davon leben
wir wie wunderbar, zauberhaft, geheimnisvoll.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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