Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 31. Oktober 2017
Hören
Ich meinte erst, Beten sei Reden.
Ich lernte aber, dass Beten nicht bloss Schweigen ist, sondern Hören.
Beten heisst still werden und still sein
und warten, bis der Betende Gott hört.
So beschreibt der dänische Theologe Kierkegaard seinen Weg im Gebet. Ziel des Betens ist
weder Reden noch Stille. Ziel des Betens ist weder Reden noch Stille. Ziel des Betens ist
es, Gott zu hören. Dabei können Worte eine Hilfe sein. Das können eigene Worte sein. Wenn
mir eigene Worte fehlen, können es auch Worte sein, die sonst jemand geprägt hat. Wenn ich
mit diesen Worten Gott nicht hören kann, kommt das Gebet nicht zum Ziel.
In meiner musikalischen Arbeit mit Chören habe ich festgestellt, dass das Hören oft durch
anderen Tätigkeiten verunmöglicht wird. Wenn ich erreichen wollte, dass die Sängerinnen
und Sänger des Chors gut aufeinander hören, musste ich sie überzeugen, die Noten
wegzulegen und auswendig zu singen. Solange sie mit dem Notenlesen beschäftigt waren,
konnten sie einander nicht hören.
Wenn ich zuhören will, schliesse ich die Augen. Ich schalte damit alles, was mein Hören
behindert, aus.
Als ich an diesem Weg-Wort schrieb, habe ich es ein paarmal ausprobiert: Einfach für eine
Minute die Augen schliessen. Ruhig atmen. Was höre ich? Sind es nur die Geräusche von
aussen oder kann ich hören, was Gott mir sagen will?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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