Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. Mai 2018
Aussichtslos
Kennen Sie aussichtslose Fälle? Aussichtslose Situationen?
Ich glaube nicht, dass es aussichtslose Situationen gibt. Ich weiss aber sehr wohl, dass es immer wieder Situationen im Leben gibt, die aussichtslos aussehen, und ich kenne das Gefühl der Ausweglosigkeit. Mein aktueller „Spruch“ jedoch lautet: Es gibt immer eine Lösung, auch wenn ich im Moment nicht weiss, wie diese aussieht.
Heute, am 22. Mai, ist der Namenstag von Renata von Bayern, Julia von Karthago und Rita von Cascia. Die berühmteste der drei Frauen ist wohl die heilige Rita. Ihre Lebenspläne wurden immer wieder durchkreuzt. Wollte sie eigentlich ins Kloster, musste sie heiraten. War sie Ehefrau und Mutter, wurde der Mann getötet, und die Söhne starben.
Sie hat tiefes Lied erfahren und dabei immer wieder Trost und Halt bei Gott gefunden. Wohl darum ist sie nicht nur die Patronin der Metzger und wird bei Examen und Prüfungen angerufen, sondern sie wird auch die Heilige für aussichtslose Anliegen genannt.
Gibt es die aussichtslosen Situationen doch?
Wenn doch eine Heilige angerufen werden kann, „entschärft“ denn das die Situation nicht? Wenn ich nämlich in meiner Not zu Gott rufe, die Heilige Rita um Fürsprache bitte, dann hoffe ich noch, dann glaube ich noch, dass ein guter Weg möglich ist, dass es eine Lösung gibt, auch wenn diese Lösung mir vielleicht nicht zu 100% gefällt.
So ist also eine Situation erst aussichtslos, wenn ich die Hoffnung aufgebe, wenn ich nicht mehr daran glaube, dass es eine Lösung gibt.
Egal, was Sie von Heiligen halten, ich wünsche Ihnen Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen. Und das nicht nur heute, sondern immer wieder in schwierigen Situationen des Lebens und wenn Ihre Pläne durchkreuzt werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche