Weg-Wort vom 29. März 2012
Gleichberechtigung
Das ist nicht nur ein Thema der diesjährigen Kampagne von Fastenopfer und
Brot für Alle, sondern eines, das uns schon lange bewegt. Vor dem Recht sind
alle Menschen gleich. Doch es gibt halt immer wieder Menschen, die ein wenig
gleicher sind als andere. Das hat schon George Orwell in seiner "Farm der
Tiere" 1945 formuliert und es hat sich nicht viel daran geändert.
Dabei sollte uns doch der erste Schöpfungs-bericht deutlich machen, dass
Gott uns nach seinem Bilde als Mann und Frau schuf. Er wird sich doch sicher
etwas dabei gedacht haben.
Jedenfalls ist und bleibt die Forderung nach Gleichberechtigung von Mann und
Frau nur schon auf dem Arbeitsmarkt bestehen als eine Forderung, die auf
ihre Erfüllung wartet, zum Beispiel in Form von: Gleicher Lohn für gleiche
Arbeit oder gleiche Aufstiegschancen für Mann und Frau, gleiche Akzeptanz,
gleicher Respekt oder gleiches Zutrauen.
Gleichwertigkeit, nicht Gleichmacherei ist gefragt. Und wie könnte man das
dann messen? Wie findet man heraus, dass Gleichberechtigung nicht mehr nur
Hoffnung ist, sondern Realität - ein Faktum.
Dr. Sigrun E. Nikutta, die Vorstandsvorsitzende der Berliner
Verkehrsbetriebe, hat dazu eine für mich amüsante, aber auch bissige
Formulierung gebraucht. "Gleichberechtigung ist dann erfüllt", meinte sie,
"wenn es gleich viele unfähige Frauen in Führungspositionen gibt wie
unfähige Männer."
Es ist ja schon richtig, dass bei einem Überhang von Männern in
Führungspositionen, die Anzahl der Unfähigen grösser ist. Ich deute deshalb
ihre Aussage so, dass auch Frauen die Chance haben sollten die gleiche
Anzahl von Unfähigen zu stellen. Die Zahl der fähigen Frauen würde sich
erhöhen und vielleicht würde sogar diejenige der unfähigen Männer dadurch
sichtlich kleiner. Das wäre doch gar nicht schlecht? Ich wünsche Ihnen einen
fröhlichen Tag.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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