Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 21. November 2019
Glück oder Unglück
In einem armen chinesischen Dorf lebte einst ein Bauer, der als wohlhabend
galt, denn er besass ein Pferd, mit dem er die Felder pflügte und Lasten
transportierte. Eines Tages lief ihm das Pferd davon. Seine Nachbarn riefen:
Was für ein Unglück! Der Bauer aber meinte nur: Wir werden sehen. Kaum
eine Woche später kehrte das Pferd zurück in den Stall, und zwei Wild-pferde
waren ihm gefolgt. Da staunten die Dorf-bewohner und priesen das Glück des
Bauern. Dieser antwortete: Wir werden sehen.
Der Sohn des Bauern versuchte am nächsten Tag, die Wildpferde zuzureiten.
Dabei stürzte er so unglücklich, dass er sich beide Beine brach. Die
Nachbarn beklagten das Missgeschick des jungen Mannes, der Bauer indes sagte
auch hier: Wir werden sehen. Kurze Zeit nach dem Unfall kamen Vertreter
des Militärs in das Dorf, um die wehrfähigen Männer zu rekrutieren. Denn
inzwischen war ein Krieg ausgebrochen. Nur den Sohn des Bauern liessen sie
wegen seiner gebrochenen Beine zurück. Die Dorfbewohner sagten: Deine
Familie ist wirklich vom Glück gesegnet! Der Bauer allerdings antwortete
auch dieses Mal: Wir werden sehen.
Die durchaus wichtige Fähigkeit, Dinge zu beurteilen, sie einzuteilen in gut
oder schlecht, zuträglich oder schädlich, kann den äusseren Umständen grosse
Macht über unser Befinden geben. Das Urteilen loslassen und mehr auf die
göttliche Fügung vertrauen, schafft inneren Frieden. Was uns im Leben
widerfährt, enthüllt seinen Sinn meistens erst im Rückblick.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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