Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 26. 4. 2018
Kompass
Als Kind war ich fasziniert vom Kompass meines Vaters. Ich schüttelte dieses Ding wie wild, aber ich hab es nie geschafft die Nadel dazu zu bringen, in eine andere Richtung zu zeigen. Als ich dann einen Schlüsselanhänger mit Kompass bekam, hab ich mich immer geärgert, dass die rote Nadel so stur an ihrer Richtung festhielt.
Erst als wir Jugendlichen an Orientierungsläufen teilnahmen, hab ich verstanden, wie wichtig es ist, dass die Nadel des Kompasses immer nach Norden zeigt. So fanden wir auch im dichten Wald den nächsten Posten, und auch im Nebel wussten wir, wo das Ziel war.
Vor kurzem fragte mich jemand, was mir in meinem Leben eigentlich die Richtung weist. Mir kam sofort der alte Kompass meines Vaters in den Sinn und ich fragte mich, was mir heute die Richtung weist in meinem Alltag. So schnell dahingesagt könnte man natürlich sagen es ist der Glaube, Jesus, Gott. Das ist sicher richtig, aber was heisst das konkret?
Der Kompass zeigt den Orientierungsläufern im Wald die Richtung, den Weg suchen über Stock und Stein, Wurzeln und Blätter, müssen sie selber.
So ist es auch wohl auch im Leben: Der Glaube und die biblische Botschaft geben untrüglich eine Richtung vor, da kann ich noch so lange dran rumschrauben, die Richtung ist klar vorgegeben. Mit den Worten der Bibel könnte man sagen: du sollst Gott lieben, und deinen nächsten wie dich selbst. Oder: Alles war ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso. Das ist die Richtung, aber den Weg des Glaubens muss jede und jeder selber finden im Gestrüpp des Alltags.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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