Weg-Wort vom 19. Dezember 2013
Das grösste Geschenk
Es gibt viele Leute, die sich fragen, wie sinnvoll dieses organisierte
Pflichtschenken an Weihnachten ist. Sie werden von den Geschenkshaufen
erschlagen und wollen sich diesem Konsumstress entziehen. Zweimal
Weihnachten ist darum wohl auch so erfolgreich, weil wir da sinnvoll
weitergeben können, was uns letztlich belastet. Andere schenken sich gar
nichts mehr, aber Weihnachten ohne Geschenke, das ist wie eine Butterbretzel
ohne Butter, wie ein Sandwich ohne Fleisch:
Was isch es Sändwitsch ohne Fleisch? sisch nüt als Brot. Was isch es
Sändwitsch ohne Brot? sisch nüt als Fleisch. Ersch wennd mit Fleisch dys
Brot beleisch, Ersch wennd mit Brot umgisch dys Fleisch, Berchunnsch es
Sändwitsch: Brot und Fleisch.
So sang Mani Matter das Lied vom Sändwitsch. So könnten wir von Weihnachten
singen: Weihnachten ohne Geschenke sind keine Weihnachten, aber Geschenke
ohne Weihnachten, sind auch keine Weihnachten. Wenn das Geschenk vergessen
geht, weswegen wir erst Weihnachten feiern, dann geht viel vergessen.
Das Geschenk, das Gott uns mit der Geburt Jesu gemacht hat: Gott wurde
Mensch, das Wort ward Fleisch und das in Bethlehem, im Haus des Brotes.
Ganz viele Firmen brauchen Weihnachten als Aufhänger für ihre Werbung. Es
muss immer noch ein guter Aufhänger sein, sonst würde er nicht so viel
gebraucht. Aber wenn's dabei nur um die Maximierung der Verkaufszahlen geht,
dann fehlt etwas, bleibt etwas auf der Strecke: Das Geschenk Gottes an uns.
Dass wir das noch immer jedes Jahr feiern, ist schon ein Wunder. Dass wir
jedes Jahr neu und stärker als in vergangener Zeit merken, wie sehr uns
Konsum und innere wie äussere Hektik aushöhlt, und wie sehr wir uns nach der
Fülle Gottes in unserem Leben sehnen, ist kein Wunder, sondern Konsequenz
eines Lebens in heutiger Zeit.
Darum sollen wir feiern und einander beschenken. Lassen wir uns davon
leiten, dass Gott uns so Grosses geschenkt hat: Wir können aus dem Vollen
schöpfen, da kann's nur eins geben: Weiterschenken und weiter schenken,
voller Freude und voller Liebe.
Sie wissen ja auch: (Auch) kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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