Weg-Wort Weihnachten 2010
Weihnachten für Alle
Weihnachten ist kein einfaches Fest. Für Alleinlebende sind diese Tage
schwer zu ertragen. Für andere bedeutet die erwartete Harmonie Druck und
Stress. Die fast erwachsenen Kinder sind eher peinlich berührt, wenn sie
Weihnachtslieder singen sollen oder wenn aus der Bibel vorgelesen wird.
An Weihnachten packe ich zuhause meine Geschenke aus, und dann verschwinde
ich, sagte ein 15jähriger in einem Interview. Das mag befremdend tönen.
Aber kaum ein anderes Fest birgt so viele Emotionen wie Weihnachten, wo
unsere Sehnsucht nach Sinn und nach Liebe besonders spürbar ist.
Spannungen lassen sich nicht einfach um des lieben
Friedens willen unter den Teppich kehren. Diese zwiespältigen Tatsachen
sollten wir uns eingestehen und als solche annehmen. Weihnachten besteht
eben nicht nur aus festlichen Gefühlen. Das lesen wir schon bei Johannes
1,11-12:
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber,
die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.
Aus der Krippe blickt uns die nackte Wahrheit an, der König wird zum
Ärmsten von allen. Gott hat sich mit uns Menschen eingelassen. Durch seine
Geburt begegnet er dem Menschsein in seiner ganzen Grösse und in seinem
Elend. Wenn wir es wagen, mit dem Gott zu leben, der für uns Mensch geworden
ist, dann heisst das, dass wir Gott mehr vertrauen als allen
Heils-versprechern der Gegenwart. In einem Weihnachtslied singen wir:
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig
sein. Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den
Menschen dar: Deshalb ist Weihnachten das Datum unserer Erlösung. Über der
Krippe steht schon das Kreuz, aber auch der leuchtende Beginn des
Ostertages. (R. Zerfass)
Frohe und gesegnete Weihnachten!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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