Weg-Wort vom 4. Mä$rz 2010
Cero Coca
Es geht hier nicht um Cola Zero, das mit viel Werbeaufwand als Alternative
zum vollsüssen Cola angepriesen wird. Ja nur keine Einbusse an Genuss, weil
Genuss alles ist. Eine echte Alternative wäre Hahnenwasser ein Getränk,
das reeller, gesünder, günstiger und trendiger ist als alle künstlichen
Alternativen. Nein, darum geht es wirklich nicht, sondern um ehemalige
Kokain-Bauern in Bolivien, die sich durchgerungen haben mit dem Anbau von
Coca aufzuhören. Sie verzichten damit auf leichtes Geld. Einer meint dazu:
Die Versuchung ist immer noch gross, in das Geschäft mit der Coca
einzusteigen, legal
oder illegal ... Dann würde ich ein grosses Auto
fahren, und ich könnte meine Kinder in eine Privatschule schicken. Aber die
Coca bringt kein Glück. Sie macht den Boden und die Gesellschaft kaputt. Die
anständigen Leute zeigen mit dem Finger auf dich. Du bist nicht mehr frei,
hast immer Angst vor der Polizei. (Fastenopfer-Bfa-Agenda, 1./2. März)
Diese Bauern haben eine Alternative gefunden: Stevia, ein Süsskraut. Die
Produktion läuft, aber der Absatzmarkt muss aufgebaut werden.
Bauern in Bolivien verzichten auf leichtes Geld und wir hier in Europa, in
der Schweiz? Sind wir dazu auch bereit, in unsern Ansprüchen, in unserm
Konsum, in unserer Gier zu verzichten und nach Alternativen Ausschau zu
halten.
Mitten in der Passionszeit könnten wir es doch austesten, was an Qualität
wir mit einem Wechsel von Lebensgewohnheiten neu entdecken könnten.
Bauern in Bolivien haben eingesehen, dass der Anbau von Coca letztlich auch
sie selbst zerstört. Wann sehen wir hier ein, dass die Konzentration auf
leichten Gewinn, auf überhöhtes Salär, auf totalen Konsum uns letztlich nur
schadet.
Wann sehen wir das ein? Erst dann, wenn es für die Menschen auf der
Schattenseite des Lebens oder für die Natur zu spät ist. Probieren Sie es
doch aus. Einen Ausbruch aus der Gewohnheit, eine Umstellung, ein Verzicht
da ist nicht nur Abschied drin, sondern auch Entdeckung neuer Welten.
Probieren Sie es aus.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch