Weg-Wort vom 14. Juli 2008
Keine Schubladen
Gut und böse, richtig und falsch, Freund und Feind, Gläubige und Ungläubige,
Recht und Unrecht, schwarz und weiss. Ist die Unterscheidung wirklich so
einfach?
Die Erfahrung lehrt uns, dass es im Leben nicht nur schwarz und weiss,
sondern auch Grauzonen gibt. Wir erleben, dass es manchmal gar nicht so
leicht ist, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Und wer gut ist
und wer böse, ist auch nicht immer eindeutig auszumachen. Was bin ich
selbst? Ein guter oder ein böser Mensch?
Und natürlich beobachte ich mich, wie ich doch immer wieder die beiden
Schubladen öffne und die Welt und die Menschen sortiere in gut und böse,
richtig und falsch, Freund und Feind. Mit diesem Schema komme ich aber nicht
weiter! Mein Herz braucht eine neue Ausrichtung, will ich nicht immer wieder
dem Schwarz-Weiss-Denken anheimfallen.
Mein Herz braucht Sicherheit und Geborgenheit, damit es nicht ängstlich auf
andere sieht und harte Urteile über andere fällen muss. Nicht die Schubladen
gut oder böse, richtig oder falsch, Freund oder Feind, sondern Gottes
Liebe und Christi Geduld geben uns wirkliche Existenzsicherheit. Wenn ich
mir dessen gewiss und meiner selbst sicher sein kann, brauche ich Andere
nicht zu fürchten.
Bitten wir Gott immer wieder darum, dass er unsere Herzen darauf ausrichtet
unsere Herzen und nicht nur unseren Verstand! Dann können wir, hier und
da, liebevoll umgehen mit uns selbst und mit anderen, geduldig sein mit uns
selbst und mit anderen. Hier und da. Schon damit bekommt unser Miteinander
ein freundliches Gesicht, schon damit nimmt Gottes lebendiges und
kraftvolles Wort auch ohne unser gewaltsames Zutun seinen Lauf.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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