Weg-Wort vom 15. Mai 2007
Musik und Lieder (Psalm 92)
Ohne Musik, ohne Lieder kann ich nicht leben. Mir geht zwar jedes
Rhythmusgefühl ab, die Blockflöte konnte ich auch nie richtig spielen, - und
ein anderes Instrument zu lernen, traute ich mir nie zu. Aber ich höre
Musik, wo immer es mir möglich ist. Meine grosse Liebe gehört dem Blues, dem
Rhythm&Blues, Soul und Funk. Ich weiss nicht warum, aber diese schwarze
Musik spricht mein Herz und meinen Bauch ganz direkt an. Ich verstehe sie
und sie stellt mich auf. Danach gilt meine Liebe der barocken Musik, vor
allem der Musik von Bach und Händel, und dann dem melodiösen Jazz, Rock und
Pop. Und last but not least gilt meine Liebe den Kirchenliedern!
Musik bewegt mich. Lieder begleiten mich. Im 92. Psalm heisst es: Gut ist
es, Herr, dir zu danken und deinem Namen Lob zu singen, du Höchster,
frühmorgens schon deine Gnade und nachts noch deine Treue zu verkünden zur
Zither, zur Harfe, zum Klang der Leier. (Ps 92.2ff)
In einer meiner ersten Kirchgemeinden, wo ich als Pfarrer amten durfte, habe
ich gelernt, die alten Kirchenlieder zu lieben und zu schätzen. Ihre Worte
und Melodien begleiten mich durch jeden Tag. Drei von ihnen möchte ich ganz
besonders erwähnen:
Am Morgen: Die helle Sonn leucht jetzt herfür, / fröhlich vom Schlaf
aufstehen wir. / Gott Lob, der uns in dieser Nacht / behüt hat vor des
Teufels Macht. (Text: Nikolaus Herman, 1560 / Melodie: Melchior Vulpius,
1609; RKG Lied 562)
Durch den Tag: Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht
dankbar sein? / Denn ich seh in allen Dingen, wie so gut ers mit mir mein.
/ Ist doch nichts als lauter Lieben, das sein treues Herz bewegt, / das ohn
Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich über. / Alles Ding währt
seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. (Text: Paul Gerhardt, 1653 / Melodie:
Albrecht Peter Bertsch, 1825; RKG Lied 724)
Am Abend: Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen / und wird vom Dunkel
überweht; / am Morgen hast du Lob empfangen, / zu dir steigt unser
Nachtgebet. (Text: Gerhardt Valentin, 1964 nach The day Thou gavest, Lord,
is ended von John Ellerton, 1870/71 / Musik: Clement Cotterill Scholefield,
1874; RKG Lied 605)
Welche Musik begleitet Sie durch den Tag?
Welche Lieder sind Ihnen ans Herz gewachsen?
Mit freundlichen Grüssen
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Hauptbahnhof Zürich
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