Weg-Wort vom 24. April 2009
Die goldene Lebensregel
Ich habe mir vorgenommen, immer der Stärkere zu sein. Dafür habe ich alles
gegeben! sagt weinend ein junger Mann in der Seelsorge. Aber jetzt, fährt
er weiter, ist ein Stärkerer gekommen und hat mich fertig gemacht!
Es gibt immer einen Stärkeren. Darum hält dieses Lebensprinzip, immer der
Stärkere zu sein, nicht durch. An was sollen wir uns dann halten?
Nun, tief in unserem Herzen wissen wir, was gut und was böse, was gerecht
und ungerecht ist. Wir wissen, dass gut ist, was uns selbst und anderen
Menschen weiterhilft, was das Leben schützt und bewahrt und nicht gefährdet
oder gar zerstört. Die Regeln des Lebens sind uns in unser Herz gegeben.
Wir alle kennen die goldene Lebensregel: Wie immer ihr wollt, dass die
Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um! (Mt 7.12)
Zugleich aber wissen wir, dass Menschen nicht danach leben: Das Böse, das
Verbotene, der Egoismus haben eine ungeheure Anziehungskraft. Sie sind
verführerisch und spannend, sie faszinieren. Manchmal ist es, als würde ein
Teufel uns reiten und wir tun dann nicht das Gute, das wir eigentlich tun
wollen, sondern das Böse, das wir nicht tun wollen. Wir suchen dann unseren
eigenen Vorteil, auch wenn andere darunter leiden müssen.
Es ist ein ständiger innerer Kampf, das Böse und Egoistische zu meiden, also
der Stärkere sein zu wollen. Zwei Herzen schlagen, ach, in unserer Brust.
Wir brauchen dann Menschen an unserer Seite, die uns immer wieder an das
Gute in uns erinnern, uns zutrauen und zumuten, das Böse und Egoistische zu
meiden und barmherzig mit uns umgehen, wenn wir schwach werden. Es ist
ermutigend daran zu glauben, dass Gott barmherzig und gerecht ist, geduldig
und von grosser Güte.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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