Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. Februar 2016
Das Brot zum Leben
"Ich bin das Brot des Lebens." (Joh 6) Wenn der Johannesevangelist Jesus so
sprechen lässt, dann soll schon die Formulierung an den Gott Israels erinnern, an den Gott
der Väter, der gesagt hat: Ich bin. Durch Jesus spricht ja Gott selbst zu den Menschen.
Ich bin, sagt Jesus, auch wie ein Bote des Gottes, der gesagt hat: Ich bin! In Jesus kommt
Gott selbst zur Sprache. Er ist Gottes Wort. So sagt es uns der Johannesevangelist. Das
Brot, das zum wahren Leben führt, ist anders und mehr als materielles Brot. Es ist das
Wort Gottes selbst.
Damit sind wir ganz dicht an der Botschaft Jesu, die wir aus den anderen Evangelien
kennen, wo der Satz: "Der Mensch lebt nicht von Brot allein" so weitergeht:
"Sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht".
Braucht der Mensch Worte zum Leben? Die Antwort fällt uns nicht schwer: Ja! Der Mensch
braucht Worte, um zu leben. Worte der Anerkennung, Worte der Zuwendung, wenn er
niedergeschlagen ist. Worte können niedermachen und zerstören. Worte können auch
aufrichten, trösten, aufbauen, Hoffnung schenken. Schon menschliche Worte können das. Wie
viel mehr dürfen wir das von dem erwarten, der das Wort Gottes selbst ist. In der
Bildersprache des Johannesevangeliums kann er darum hier sagen: Ich bin das Brot des
Lebens.
Und so dürfen wir wohl auch den Satz verstehen: Wer von diesem Brot isst, der wird leben
in Ewigkeit. Und dann fährt Jesus nach dem Johannesevangelium fort: Das Wort ward Fleisch
und wohnte unter uns. Der Mensch gewordene Sohn Gottes. So gibt er sich hin. Er erfüllt,
was Gottes Wille ist. Oder mit den Worten des Johannesevangeliums: Also hat Gott die Welt
geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben
haben. So dürfen wir sein Wort aufnehmen: Wie das Brot, mehr noch: Als das Brot, das wir
zum Leben brauchen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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