Weg-Wort vom 13. März 2009
Freitag, der Dreizehnte
Ich bin, so glaube ich wenigstens, alles andere als abergläubisch. Mich
interessiert aber, woher bestimmte abergläubische Vorstellungen kommen. So
auch warum so viele Menschen Probleme haben, wenn der Dreizehnte eines
Monates auf einen Freitag fällt.
Ich habe mich kundig gemacht. Im fünfzehntägigen Mondkalender der Kelten war
der dreizehnte Tag der Liebesgötting Freya geweiht. Daher kommt auch der
Wochentagname Freitag. Dieser Tag, zwei Tage vor Voll- beziehungsweise
Neumond, galt als kritischer Tag für Unternehmungen wie Handel oder Reisen,
weswegen die Kelten an ihm ihre Behausungen nicht verliessen und fasteten.
Im Volksglauben hat sich nun diese Erinnerung an den keltischen Brauch
erhalten, wenn auch in verfälschter Form durch die Übertragung auf den
römischen Kalender.
Warum ausgerechnet ist das vom keltischen Brauch geblieben, was die
angeblich negative Seite dieses Tages ist? Es hätte ja auch bleiben
können, dass wir an diesem Tag fasten! Das wäre doch gar keine schlechte
Idee.
Nun, es erstaunt mich nicht. Unsere Phantasie malt immer lieber das Negative
aus und bläst es noch auf, statt dass sie das Gute vor Augen hält. Das Gute
vergessen wir meist schnell, das Bedrohliche, das Negative, das, was Angst
macht, scheint dafür an uns kleben zu bleiben.
Da halte ich mich doch lieber an den Apostel Paulus. Er schreibt im 8.
Kapitel des Römerbriefes: Denn ich bin mir gewiss: Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,
weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu
scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Die Liebe Gottes verlässt uns nie!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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