Weg-Wort vom 23. August 2006
Gewitter (Psalm 29)
Ich weiss, viele Menschen haben Angst vor Gewittern. Sie können dann nicht
allein sein, nicht schlafen. Sie suchen einen sicheren Ort auf, sind froh,
wenn Menschen da sind, die ihnen Halt geben.
Die Natur ist machtvoll. Ja, sie ist mächtiger als wir Menschen.
Mittlerweile wissen wir auch in der Schweiz, was Blitz und Donner und
heftiger Regen anrichten können. Trotzdem leben wir immer noch in einer
klimatisch günstigen Region. Wir müssen keine Angst haben vor
Vulkanausbrüchen, vor Tsunamis, vor Wirbelstürmen, vor tödlichen
Dürreperioden.
Ich habe Respekt vor Gewittern. Und ich schaue gerne zu. Blitze, die
aufleuchten, Donner die grollen, Regenwellen, die peitschen. Mich fasziniert
diese Naturgewalt. Sie erinnert mich daran, dass mein Platz in der Schöpfung
ist und nicht über ihr! Ich, wir müssen lernen mit der Natur zu leben. Wir
müssen lernen, uns mit ihr und in ihr zu bewegen.
Im 29. Psalm ist von der Macht des Schöpfers die Rede - und wie diese Macht
in den Naturgewalten deutlich wird:
"Die Stimme des Herrn geht übers Wasser. Der mächtige Gott lässt die Donner
grollen. ... Die Stimme des Herrn dröhnt gewaltig. Sie ist ungeheuer. Sie
zerbricht Zedern, entwurzelt riesige Bäume, lässt die Berge wie ein Kalb
springen, die Gipfel wie ein junger Widder. Sie schürt die Flammen, lässt
die Wüsten erzittern." (Ps 29.3-8a)
Und dieser (all)mächtige Schöpfergott steht auch zu uns:
"Der Herr gebe seinem Volke Kraft. Er überschütte sein Volk mit Segen." (Ps
29.11)
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Neu: Blog unter
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche