Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 2. Oktober 2017
Schlüssel
Ich bin recht talentiert in der Suche eines Schlüssels. Meine Mutter hat so oft den
Schlüsselbund verlegt, dass wir Kinder eine „Zusatzausbildung“ in Schlüsselsuchen
erhielten. Auch der Heilige Antonius hat ganz schön „mitverdient“ an der Schlüsselsuche
meiner Mutter.
Die Aufregung meiner Mutter beim Suchen der Schlüssel, ist nachvollziehbar. Sie hatte sich
dann ausgeschlossen, im wahrsten Sinn des Wortes, oder war unsicher, ob jemand Fremder mit
dem Schlüssel Zugang zu Haus und Büro erhielt.
Mit Schlüsseln übernimmt man viel Verantwortung. Ich war stolz und fühlte mich
„erwachsen“, als ich den ersten Hausschlüssel erhielt. Ein Jugendlicher, der zum ersten
Mal den Autoschlüssel erhält, ist stolz. Ihm wird zugemutet, dass er das Autofahren
beherrscht. Eine Schlüsselübergabe ist immer auch ein Vertrauensbeweis.
Jede und jeder von uns hat Schlüssel und somit Schlüsselgewalt. Neben den sichtbaren
Schlüsseln gibt es auch die unsichtbaren Schlüssel.
Der wertvollste Schlüssel ist wohl der zu unserem Herz. Es gehört viel Vertrauen dazu,
sich jemandem zu öffnen, sein Herz und Leben anzuvertrauen. Ein Missbrauch dieses
Vertrauens hat schwerwiegende Folgen.
Was für Schlüssel tragen Sie bei sich? Wem haben Sie Schlüssel anvertraut? Und wer hat
Ihnen Schlüssel anvertraut?
Ich wünsche Ihnen, dass mit Ihren Schlüsseln, die Sie erhalten und die sie verschenkt
haben, mit Liebe und Sorgfalt – verantwortungsbewusst – umgegangen wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net
Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1
Der Weg-Wort-App für die Android-Welt:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche