Weg-Wort vom 15. Dezember 2009
Einen Parkplatz für Gott ?
Die Künstlerin Barbara Mühlefluh hat vor dem neuen reformierten
Kirchgemeinde-zentrum in Stäfa symbolisch Parkplätze für Gott
bereitgestellt: Die Parkplätze sind wie eine Kapelle, ein Ort für Gott, der
ja überall ist.
Mich hat diese schlichte Symbolik zu einigen vorweihnächtlichen Gedanken und
Fragen inspiriert:
Hat Gott einen (Park-)Platz in meinem Leben? Ist er bei mir willkommen? Bin
ich auf ihn vorbereitet? Wenigstens hie und da? Vielleicht nur an Fest- und
Feiertagen? Oder allenfalls auch mal an einem Sonntag? Oder wenn ich in Not
bin? Nicht mehr weiter weiss?
Gott ist immer bei uns! In schweren Zeiten wie in den frohen Stunden des
Lebens. Die Frage ist nur, ob er bei uns einen Platz findet, ob wir gerade
Zeit und Raum für ihn haben. Denn Gott liebt es, mit uns zu sein. Wir können
uns ihm jederzeit öffnen, auch wenn es nur für einige Augenblicke ist ob
wir unterwegs sind, bei der Arbeit, bei Spiel und Spass, beim Tanzen und
Fröhlichsein, in der Stille und Ruhe einfach überall und immer.
Das heisst spirituell leben: Wenn wir uns in allem, was wir denken und tun,
der tieferen Dimension unseres Lebens öffnen. Wenn wir alles aus einer
tiefen Verbundenheit mit Gott tun. Natürlich können wir nicht ununterbrochen
bewusst an ihn denken. Aber wir können uns täglich mehrmals in diese
Verbundenheit mit ihm gleichsam hineinstellen, uns immer wieder neu seiner
Gegenwart öffnen und ihm mitten in unserem alltäglichen Tun und Lassen Platz
schaffen.
Gott hat immer dann Platz bei uns, wenn wir ihm unser Herz, unsere Seele
öffnen; wenn wir unseren Geist seinem Geist offen halten; und wenn wir uns
in der Begegnung mit unseren Mitmenschen vom Geist Jesu leiten und begleiten
lassen.
Advent und Weihnachten erinnern uns an das Kommen Gottes. Sie laden uns ein,
ihm einen Herbergs-Platz bereitzuhalten. Eigentlich aber findet Weihnachten
das ganze Jahr über statt, immer dann wenn wir ihm unser Herz öffnen, auf
dem Kirchhügel wie am Arbeitsplatz, in einer fröhlichen Runde wie in der
persönlich gewählten Stille und das jeden Tag, jede Stunde unseres Lebens.
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Iris Daus, Rolf Diezi
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Hauptbahnhof Zürich
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