Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 20. März 2019

Winter ade

Unsere Wohnung liegt im vierten Stock und vom Schreibtisch aus geht mein Blick über unsere grosse Schrebergartenanlage. Ich kann zusehen, wie die Leute die Beete von Laub freiharken, einer baut einen Schneckenzaun auf, die Gartenkiste wird ausgeräumt. Andere teilen die Beete ein und planen, was wo wachsen soll oder kann. Unsere Gartenobfrau macht ihren Rundgang und überlegt, welche Gemeinschaftsarbeiten anstehen.
Alle warten darauf, dass warme Sonne die Erde wärmt und darauf, dass man säen und vorgezogene Pflanzen einsetzen kann.
Plötzlich kommt Wind auf und treibt schwere Wolken vor sich her. Ein Schauer aus kalten, schweren Tropfen prasselt auf die Gärtner nieder, die keine Zeit haben sich ins Trockene zu begeben. Das Werkzeug wird schnell in die Kiste geworfen, der Deckel draufgeknallt und dann flüchten sie triefnass nach Hause.

Der Frühling liegt noch im Kampf mit dem Winter. Die gelben Krokusse liegen geknickt in der Erde. Es ist noch keine Zeit zum Säen und ernten.
Oder doch?
Nach dem Regenguss schaue ich kurz selbst in meinen Garten. Die Bärlauchblätter sind um diese Zeit ganz zart und nun frisch gewaschen.
Ich pflücke ein Körbchen voll, nehme ein paar Blätter heraus und stelle den kleinen Korb im Eingang auf die Briefkästen. Bedient Euch liebe Nachbarinnen und Nachbarn. Der Herr über Saat und Ernte schenkt uns Hoffnungszeichen in der Zeit des Wartens.

«Winter ade, scheiden tut weh, gehst du nicht bald nach Haus,
lacht Dich der Kuckuck aus, Winter ade, scheiden tut weh.»


Mit freundlichen Grüssen

Ihre Bahnhofkirche
Bildergebnis für Bärlauch Korb


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