Weg-Wort vom 28. Februar 2011
Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir
Hektik und Eile, Unruhe und unermüdliche Hast prägen das Leben auf dem
Bahnhof. Menschen hetzen vorbei. Ihr Blick auf den Fahrplan kann plötzlich
einen Dauerlauf auslösen. Selbst ältere Menschen werden vom Fieber der
Aufregung erfasst.
Nichts kommt zur Ruhe. Eine Unruhe löst die andere ab. Ist ein Zug gerade
abgefahren und hat sich die Hektik ein wenig beruhigt, beginnt auf dem
Nachbargeleise dasselbe Spiel. Der nächste Zug fährt ein und mit ihm Freude
und Leid, Erwartung und Enttäuschung, Ärger und Missverständnisse. Das
Unruhe-Karussell dreht sich weiter und weiter.
Ist der Bahnhof ein Spiegelbild unserer schnelllebigen Zeit?
Ist er vielleicht ein Spiegel meines Lebens? Löst auch in meinem Leben ein
Geschehen, ein Erlebnis das andere ab?
Brauche ich diese stete Unruhe? Muss ich damit etwas in mir zudecken, das
vielleicht schon lange von mir gehört und ernst genommen werden will?
Wo sind meine Ruhezeiten im geschäftigen Alltag? Wie finde ich meine Ruhe?
Wie komme ich zu mir selbst? Wie finde ich meinen inneren Frieden?
Gott
In der Unruhe des Bahnhofes habe ich das Wort von Augustinus neu entdeckt:
Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.
Sicher werden Arbeit und Verantwortung immer Spannung und Hektik in unser
Leben bringen. Sicher wird der Stress immer zu unserem Alltag gehören.
In unser Leben gehört aber mehr mehr als treibende Unruhe und stete Hast.
In unser Leben gehören Sinn und Ziel allen Arbeitens und der Horizont der
grösseren Weite. Unsere Seele braucht täglich ihren Raum und ihre Zeit.
Gott, lass unser Herz und unsere Seele auch heute wieder neu ruhen in Dir.
Amen.
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorgenden der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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