Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 21. Januar 2020
Mit dem Auto zurück zur Natur?
In meinem beruflichen Alltag bewege ich mich viel zu wenig. Wenn ich nichts gegen diesen Bewegungsmangel unternehme, sinkt meine Laune in den Keller. Ich werde träge, kann mich nicht gut konzentrieren und schlafe schlecht. Deshalb versuche ich, wenigstens einmal pro Woche eine größere Runde joggen zu gehen.
Meine Joggingrunde beginnt gleich hinter unserem Wohnblock: ein paar Meter über einen Trampelpfad durch ein kleines Wäldchen. Ich muss aufpassen, dass ich nicht über Wurzeln stolpere oder auf Blättern ausrutsche. Dann komme ich auf einen breiteren Weg. Die frische Luft tut mir gut. Mit der Zeit finde ich den passenden Rhythmus für Bewegung und Atmung. Ich lasse das, was mich sonst in Anspruch nimmt, hinter mir.
Nach den ersten drei Kilometern komme ich bei einem Platz vorbei, an dem die Hundehalter ihre Autos abstellen, um mit ihren Vierbeinern spazieren zu gehen. Ich finde es absurd: Man schafft sich ein Tier an, damit man sich regelmäßig im Freien bewegt. Dazu muss man zuerst mit dem Auto zum geeigneten Ausgangspunkt fahren.
Laut Bundesamt für Statistik macht der Freizeitverkehr fast die Hälfte des gesamten Verkehrsvolumens aus. Wenn wir unseren bewegungsarmen Arbeitsalltag mit zusätzlichem Verkehr ausgleichen, geht das auf Kosten der Umwelt.
Mein Abenteuer Leben und meinen Einsatz für eine bessere Umwelt lasse ich mit dem ersten Schritt beginnen, den ich nach dem Verlassen des Hauses mache. Irgendwo muss und kann man anfangen etwas zu ändern. Bei mir selbst geht es los – in kleinen Schritten.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

Carl Spitzweg; Sonntagsspaziergang (1841) ©Wikimedia commons
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