Weg-Wort vom 18. November 2011
Eigene Schritte
Es gibt Fragen, mit denen setzen wir uns zeitlebens auseinander. Sie nehmen uns in
Beschlag, halten uns auf Trapp. Unter diesen Fragen ist für mich die Wichtigste:
Worauf soll ich mich einlassen?
Oder anders formuliert: Woran soll ich mein Herz hängen?
Kaum eine Frage ist spannender, existenzieller. In mancher Menschengruppe das Thema
überhaupt. Ob als Frage nach dem Menschen oder nach Gott (wie sie Martin Luther sich
stellte), sie zielt aufs Ganze.
Willst du gesund werden oder weiter fiebern nach Einfluss, Macht, Marke und Vergnügen?
Willst du auf die Beine kommen oder weiter dich treiben lassen von Parolen, Suggestionen,
Gewohnheiten, von der Meinung deiner Nachbarn, deiner Freunde und solchen, die behaupten,
sie seien es?
Willst du frei kommen, dann bewege dich. Dann nimm deine Sachen und gehe. Das aber kostet!
Pablo Picasso hat ein Bild gemalt. "Erste Schritte" sein Titel (Paris 1943).
Mutter und Kind in beweglichen Strichen und leuchtenden Farben. Das Kind hebt den Fuss,
bald wird die Mutter es loslassen, Schritt für Schritt.
Und ich höre den jüdischen Rabbi seine Geschichte erzählen: Noah hing so sehr an Gott,
dass ihm jeder seiner Schritte von Gott geleitet schien, gerade so, als stünde ihm Gott
gegenüber und führte ihm die Füsse, wie ein Vater, der seinem kleinen Sohn das Gehen
beibringt. Darum, wenn sich Gott von ihm entfernte, wusste Noah: das ist, damit ich gehen
lerne! "Wer auf den Herrn vertraut, findet Schutz." (Spr. 29,25b)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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