Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 8. April 2019
Wie ich an euch getan habe
«Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füsse gewaschen habe, dann seid auch ihr
verpflichtet, einander die Füsse zu waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit
auch ihr tut, wie ich an euch getan habe.» Johannes 13
Ich bin dieser Aufforderung Jesu nie nachgekommen. Ich habe niemandem die Füsse gewaschen
und mir hat sie niemand gewaschen. Ich habe aber eine Erfahrung gemacht, die dem
vielleicht nahe kommt.
Ich musste zu einer Fußchirurgin. Meine Füsse habe ich vorher selbst gewaschen. Als ich
dann der Ärztin meinen nackten Fuss reichte, war es mir trotzdem unangenehm. Sie aber hat
meinem Fuss sehr selbstverständlich auf ihren rechten Oberschenkel gebettet. Vorsichtig
hat sie Zeh um Zeh bewegt und die Fußsohle abgetastet. Sie hat sanft auf meinen Mittelfuß
gedrückt und das Sprunggelenk bewegt. Ihre Vorsicht und Ruhe haben der Situation das für
mich Peinliche genommen. Ich habe mich entspannt. Dann kam der andere Fuss an die Reihe.
Diese Ärztin ist den ganzen Tag für die Füße der Menschen da.Mit schmerzenden Füßen geht
nichts mehr – im eigentlichen Sinn des Wortes. Meine Füße werden nicht mehr heil, aber die
Ärztin hilft, damit es besser wird. Ich werde nicht mehr rennen, aber schmerzfrei gehen
können.
Jesus sagt: «Was Ihr einem meiner geringsten Brüder (und Schwestern) getan habt, das habt
Ihr mir getan.»
Mein Umkehrschluss lautet: Ich erkenne Jesus, wenn meine Schwestern und Brüder mir Gutes
tun.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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