Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 17. Oktober 2019
Den „Durchblick“ behalten
Die Hirnforschung behauptet, dass uns Menschen jeden Tag 50'000 bis 60'000 Gedanken durch den Kopf gehen. Wie man das zählt, weiss ich nicht. Ob die Zahl stimmt, auch nicht. Aber: Dass mir dauernd etwas im Kopf rumgeht, das weiss ich. Viele dieser Gedanken sind von aussen beeinflusst: Nachrichten, Bilder, Gespräche.
An manchen habe ich Freude. Sie zaubern mir ein Lächeln ins Herz, lösen gar einen herzhaften und lauten Lachanfall aus. Andere machen mich traurig, wütend, hilflos. Ohne Medienschelte: Viele Berichte gerade dort tun meinem Befinden nicht gut.
Was soll ich machen gegen den jahrelangen Krieg in Syrien? Was gegen den Fünffachmord in Kitzbühel? Und wie den 32 Opfern des Busunglücks in den peruanischen Anden helfen? All das prasselt auf mich herein, ob ich will oder nicht.
Wie soll ich da den „Durchblick“ behalten?
Man sagt: Das ist die Realität! So ist das Leben! – Wirklich?
Welche Gedanken sind für mein Leben wichtig? Der Streit mit der Partnerin gestern? Der Besuch bei meiner kranken Mutter am Wochenende? Das Gespräch mit dem Chef übermorgen? Die Vorfreude auf das Geburtstagsfest des Freundes?
Bei allem, was von aussen auf mich einstürzt, tut es gut, immer mal wieder innezuhalten. STOP zu sagen und mich zu fragen: Was ist denn wirklich wichtig?
Für mich, für mein Leben!
STOP sagen, um den Durchblick zu behalten…
Mit freundlichen Grüssen,
Ihre Bahnhofkirche
© Rolf Bezjak „Durchblick“
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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