Weg-Wort vom 3. Dezember 2012
Spuren
Der Winter hat Einzug gehalten. Im Schnee habe ich Spuren hinterlassen! Ich
war die Erste, die aus dem Haus ging und konnte vorsichtig, ganz bewusst,
die ersten Schritte im Schnee machen und meine Spur hinterlassen. Als Kind
schon hat mich das fasziniert, und ich mache es heute noch gern. Schritt für
Schritt den Schuh in den Schnee setzten und dann zurück blicken auf den Weg,
auf meine Fussabdrücke.
Der Schnee macht es möglich, unsere Spuren zu hinterlassen, auch im Sand
sind ähnliche Erfahrungen zu machen. In solchen Momenten wird uns sehr
bewusst, dass wir immer Spuren hinterlassen.
Unser Leben geht unmöglich spurlos an uns und unseren Mitmenschen vorbei.
Wir hinterlassen Spuren in den Menschen, denen wir begegnen. Manchmal
nachhaltige, manchmal sehr spontane, die nur einen kurzen Moment wirken und
sichtbar sind.
Kürzlich, mit einem Computerproblem im Kopf unterwegs, schaute ich wohl
etwas ernst, vielleicht sogar grimmig in die Welt. Bei meinen Mitmenschen
habe ich da sicher nicht sonnige, frohe Spuren hinterlassen.
Meine Spuren sind mir nicht egal. Ich möchte auf meine Spuren im Leben so
schauen können, wie auf meine Spuren im Neuschnee.
Was gibt es für Möglichkeiten, gute Spuren zu hinterlassen?
Allen Menschen höflich und respektvoll begegnen. Ehrlich mit sich und andern
sein, die Herausforderungen des Lebens annehmen und die Hoffnung nie
aufgeben.
Und noch ein Letztes, Wichtiges, wenn Sie Spuren hinterlassen wollen:
"Wer Spuren im Sand hinterlassen will, muss aufstehen und gehen."
(Peter Sereinigg)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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