Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. Juli 2020
Weg-Wort vom 24. Juli 2020
Glauben bekennen
Ich bin in einem christlichen Umfeld aufgewachsen. Ich konnte mir meine Herkunftsfamilie und meine Heimat nicht auswählen. Wahrscheinlich wäre ich – so wie ich bin – in einem muslimischen Land Muslim geworden. Es sei denn, ich wäre mit einem viel rebellischeren Charakter auf die Welt gekommen, dann hätte ich mich vielleicht vom vorherrschenden Glauben distanziert. Die Tatsache, dass ich Christ geworden bin, hat insofern auch etwas Zufälliges.
Neulich habe ich jemanden aus Indien kennengelernt, der sich erst als Erwachsener zum Christentum bekehrt hat. Bis jetzt hat er mir nicht erzählt, wie er zu dieser Entscheidung gekommen ist. Dort, wo er herkommt, sind Christen systematischer Verfolgung ausgesetzt. Wer sich öffentlich zum Christentum bekennt, ist offener Gewalt ausgesetzt, die für etliche schon tödlich endete.
Ich bewundere es, wenn Christen andernorts trotz Verfolgung zu ihrem Glauben stehen, und frage mich gleichzeitig, ob mir mein Glaube so wichtig wäre, dass ich bereit wäre, dafür zu sterben. Was ist für mich der Grund Christ zu sein? Meine Zaghaftigkeit hängt vielleicht damit zusammen, dass sich das Christentum im Lauf seiner Geschichte selbst zu Gewalt hat hinreissen lassen. Tatsache aber ist, dass heute das Christentum weltweit zur am stärksten unterdrückten Religionsgemeinschaft gehört.
Christen haben sich immer wieder ganz auf die Seite der Benachteiligten, Verfolgten und Unterdrückten gestellt. Dadurch wurden sie selber zu Verfolgten. Gerade so haben sie das bewahrt, was den christlichen Glauben seit Beginn ausmacht: Denjenigen Beachtung und eine Stimme geben, die sonst keine Stimme haben. Das ist für mich ein Grund Christ zu sein. Dazu möchte ich stehen, auch wenn ich mich dafür exponieren muss.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Ich bewundere es, wenn Christen andernorts trotz Verfolgung zu ihrem Glauben stehen, und frage mich gleichzeitig, ob mir mein Glaube so wichtig wäre, dass ich bereit wäre, dafür zu sterben. Was ist für mich der Grund Christ zu sein? Meine Zaghaftigkeit hängt vielleicht damit zusammen, dass sich das Christentum im Lauf seiner Geschichte selbst zu Gewalt hat hinreissen lassen. Tatsache aber ist, dass heute das Christentum weltweit zur am stärksten unterdrückten Religionsgemeinschaft gehört.
Christen haben sich immer wieder ganz auf die Seite der Benachteiligten, Verfolgten und Unterdrückten gestellt. Dadurch wurden sie selber zu Verfolgten. Gerade so haben sie das bewahrt, was den christlichen Glauben seit Beginn ausmacht: Denjenigen Beachtung und eine Stimme geben, die sonst keine Stimme haben. Das ist für mich ein Grund Christ zu sein. Dazu möchte ich stehen, auch wenn ich mich dafür exponieren muss.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bildquelle: opendoors.de
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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