Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 23. Oktober 2015
Die Glücksfee
Ich bin längst nicht mehr im Alter, in dem man an Feen, Hexen und Zauberer
glaubt. Von der Glücksfee habe ich mich trotzdem verzaubern lassen.
Haben Sie gewusst, dass es in der Welt dreitausenddreihundertdreiunddreissig
Glücksfeen gibt? Pistazia, so schreibt Cornelia Funke in ihrem Märchen, ist
die Allerbeste. Trusnelda ist ihre Chefin, sie ist am dicksten, und bei den
Feen hat die Dickste zu bestimmen.
Pistazia fasst den Auftrag, den sechsjährigen Lukas Besenbein von seiner
schlechten Laune zu befreien.
Der kleine Miesepeter ist wirklich eine Knacknuss. Feenstaub allein will
nicht genügen. Pistazia greift zu drastischen Mitteln. Hüpfen findet Lukas
albern. Pistazia aber ist überzeugt: "Albern macht glücklich! Blau, Grün,
Gelb, Rot machen glücklich." Und als Lukas wirklich nur noch alles Grau in
Grau sieht, wird er definitiv missgelaunt. Das ist ja wirklich zum
miesepetrig Werden.
Dank Pistazia lernt der junge Besenbein, dass Glück so dick ist, wie die
Glücksfee. Das Glück ist bunt, frech, weich, warm und federleicht. Und er
stellt fest, dass Glück wie Kakao schmeckt, den er wieder zu schätzen weiss
und sehr gerne mag.
Wie sieht Glück für Sie aus? Welche Farbe hat das Glück? Wie schmeckt es?
Wer hat Ihnen geholfen, das Glück zu finden?
Wenn es denn dreitausenddreihundertdreiunddreissig Glücksfeen gibt, hoffe
und wünsche ich, dass auch bei Ihnen ab und zu eine vorbei kommt und Sie
verzaubert.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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