Fasnacht
und Fastenzeit
Heute geht es laut zu und her. Es ist der Fasnachtsmontag, der Güdelmontag, der Montag vor dem Aschermittwoch. "Güdel" meint den fetten, mit Speisen vollgestopften Bauch. In Deutschland sprechen sie vom Rosenmontag, "rosen" von toben und rasen, also rasender, wilder oder toller Montag.
Sie sind kein Fasnächtler? Das sagt ihnen alles nichts? Nun, wer nicht damit aufgewachsen ist, kann mit Fasnacht kaum etwas anfangen. Ich bin nicht damit aufgewachsen und merke eigentlich nur, dass Güdelmontag ist, wenn ich ein Weg-Wort darüber schreiben muss. Natürlich hatte ich als Kind auch Fasnachtschüechli und Schenkeli oder ähnliches. Aber verkleidet auf die Strasse oder eine Party bin ich nie gegangen. Natürlich höre ich guten Guggenmusiken gerne zu, lese die Basler Schnitzelbänke in der NZZ (aber das ist ja etwas anderes als Fasnacht). Aber einen anderen Zugang zur "Fasnacht" habe ich nicht. Sie würde mir nicht fehlen, wenn es sie nicht gäbe.
Die Fastenzeit, die nach der Fasnacht, in diesem Jahr ab 18. Februar 2015 beginnt, sie hat für mich schon eine Bedeutung. Der biblische Hintergrund für die Festsetzung der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte, ist das Fasten Jesu in der Wüste, die 40 Tage erinnern aber auch an die 40 Tage der Sintflut, an die 40 Jahre, die das Volk Israel durch die Wüste zog, an die 40 Tage, die Mose auf dem Berg Sinai in der Gegenwart Gottes verbrachte, und an die Frist von 40 Tagen, die der Prophet Jona der Stadt Ninive verkündete, worauf diese ein Fasten und Büssen ausrief, das Gott bewog, sie nicht untergehen zu lassen.
Und ich finde es gut, dass viele von uns sich ganz persönlich etwas für diese Fastenzeit einfallen lassen, ein ganz persönlicher Verzicht auf etwas in dieser Zeit. Das macht Sinn und kann uns gut vorbereiten auf die Woche von Palmsonntag über Gründonnerstag, Karfreitag hin auf Ostersonntag.
Mit freundlichen Grüssen