Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 24. Dezember 2017

Frohe und gesegnete Weihnachten

Maria, Josef und das Kind, so muss es sein an Weihnachten. Diese Szene begleitet uns schon seit Wochen, heute ist es soweit. Wir feiern das Kind in der Krippe, Jesus den Christus.

Diese Tage sind für die einen Momente voller freudiger Emotionen, für andere der blanke Horror. In dieser Spannung gilt es zu leben. Der Evangelist Johannes schreibt: «Das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt.» Das heisst nichts anderes, als dass das Kind in der Krippe eingebunden ist in ein menschliches Schicksal, das schliesslich in Passion, Tod und Auferstehung führt.

Ich mag das Bild zum heutigen Wegwort deshalb so, weil alles darin Platz hat: Die vertraute Szene mit dem Kind in der Krippe, Maria als zärtliche Mutter und Josef, der in sich versunken einfach da ist. Am anderen Bildrand dann die drei Kreuze, die auf die Passion Jesu hinweisen.

Dazwischen aber, auf dem Weg zwischen Krippe und Kreuz sind Menschen auf dem Weg, Menschen wie Sie und ich, Menschen mit Freuden und Sorgen. Sie gehen durch eine blühende Landschaft auf einem steinigen Weg. Eine unerhörte Spannung, ausgedrückt in naiver Malerei. Das Schon des Gekommen-Sein Gottes in diese Welt ist ausgedrückt im Noch-Nicht. Wir halten diese Spannung oft nicht aus, wollen nur das Eine: Harmonie. Diese Sehnsucht nach dem Guten ist auch richtig, sie spornt uns an, etwas am Reich Gottes zu bauen, etwas beizutragen, damit Friede Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung Wirklichkeit werden. Dann dürfen auch Lichterketten brennen und Düfte und Aromen unsere Luft schwängern. Wir sind ja Menschen mit Gefühlen, welche Nahrung für die Gefühle brauchen. Gott ist Mensch geworden, er versteht das. Aber bleiben wir nicht stehen beim Kind Jesus, gehen wir mit ihm den Weg durchs Leben – er geht auch mit uns, selbst dann wenn der Zimtduft verflogen und Dunkelheit über dem Licht liegt!

Das feiern wir heute: Emmanuel, Gott mit uns!

Mit freundlichen Grüssen

Ihre Bahnhofkirche

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