Weg-Wort vom 31. Mai 2007
Bewegt sein
Die heilige Geistkraft empfingen die Jünger an Pfingsten. Sie erkannten
diese, als Gabe Gottes. Sie waren ergriffen worden von der Macht Gottes.
Dann sind sie aufgebrochen um der Welt die frohe Botschaft zu verkündigen.
Die Jünger und Jüngerinnen hatten Gottes Gegenwart unter sich erfahren.
Darüber empfanden sie Ehrfurcht, Jubel und Freude zugleich. Sie waren
bewegt und aufgeregt. Nichts konnte sie mehr aufhalten. Ihre Erfahrung mit
dem Geist Gottes war stärker als die Angst vor Verfolgung und Kerker. Die
Bewegtheit der Jüngerinnen und Jünger übertrug sich auf die Leute in den
Gassen Jerusalems. Auch sie kamen in Bewegung.
Wenn die Begeisterung für das, was von Gott kommt, in Bewegung umgesetzt
wird, geschieht ein Durchbruch zu etwas Neuem. Die Mauern welche uns bisher
umfingen bekommen Risse und sie bröckeln. Die Spalten in der Mauer
ermöglichen uns eine neue Sicht der Dinge.
Und die Begeisterung drängt zum Aufbruch. Sie treibt uns an, will, dass wir
uns durch den Spalt in der Mauer zwängen. Wer sich von der Begeisterung
bewegen lässt, den führt sie näher zu Gott. Man fühlt sich beschwingt. Man
hat Lust und Kraft etwas zu tun, Neues zu wagen, sich zu bewegen.
Man kann sich sehr wohl auch gedrängt fühlen innerlich aufzubrechen. Die
Stille suchen, beim Meditieren, Beten oder Fasten mehr über sich selber zu
erfahren. Aber auch das muss getan werden, will geübt sein, sonst wird
nichts.
Wollen Sie etwas umbauen, verändern, sei es in ihrer Umgebung oder an sich
selbst? Sie denken daran, wie etwas besser, schöner sein könnte. Und das
begeistert sie. Um dies zu verwirklichen, brauchen Sie nur ihrer
Begeisterung zu folgen. Aber damit kommt auch Arbeit und Mühsal auf Sie zu.
Das was wir verwirklichen wollen, kann Staub aufwirbeln und uns viel
Schweiss abfordern.
Wenn wir aber trotz der Anstrengung und Hindernisse weiter machen, kommen
wir unserer Bestimmung näher. Das stillt die Sehnsucht in der Seele. Das
trägt uns. Wir sind aufgehoben mitten im Tun. Es mangelt dann weder an
Schwung noch Kraft. Wir sind da, von Gottes Geist bewegte Geschöpfe, die
bewegen.
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche