Weg-Wort vom 14. April 2011
Lass mich langsamer gehen
Wie schnell ist da oder dort etwas gesagt, getan, das, während man es sagt
oder tut, schon bereut wird, aber leider ist es schon draussen und nicht
mehr zurückzuholen.
Schnell gesagt, schnell bereut, nichts gelernt, denn schon gehts weiter im
gleichen Stil. Und dass es viele Menschen gibt, die erst wissen, was sie
sagen sollten, wenn sie schon gehört haben, was sie gesagt haben, erfährt
man leicht am eignen Leib. Manchmal gehört jeder von uns dazu, wenn der Mund
schneller redet, als der Kopf oder das Herz denken kann. Langsamer sein
hilft, es macht einen auch bedächtiger.
Dazu ein Gebet aus Südafrika von einem unbekannten Verfasser:
Lass mich langsamer gehen, Gott.
Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens durch das Stillwerden meiner
Seele.
Lass meine hastigen Schritte stetiger werden mit dem Blick auf die Weite der
Ewigkeit.
Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages, die Ruhe der ewigen Berge.
Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln
durch die sanfte Musik der singenden Wasser,
die in meiner Erinnerung lebendig sind.
Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen, die mich erneuert.
Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.
Lass mich langsamer gehen,
um eine Blume zu sehen,
ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln,
einen Hund zu streicheln,
ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.
Lass mich langsamer gehen, Gott,
und gib mir den Wunsch,
meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken,
damit ich emporwachse zu meiner wahren Bestimmung.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch