Weg-Wort vom 15. Mai 2012
Da liegen sie
Kaum wärmt die Sonne so, dass all die kalten Tage vergessen sind, ist der
Mittag draussen herrlich zu geniessen. Auf meinem Weg zum Bahnhof um die
Mittagszeit, gehe ich an zwei Bauarbeitern vorbei, die ihren wohlverdienten
Mittagsschlaf halten. Sie schlafen tief und fest, die Holzschnitzel, auf
denen sie liegen, wärmen von unten, die Sonne heizt von oben und der Platz
ist windgeschützt, was will man mehr.
Ein friedliches Bild, ein Bild, das Entspannung schenkt und uns auf einen
Sommer einstimmt, in dem man sich bedenkenlos ins Gras legen kann: Die Erde
ist trocken und einladend, die Sonne breitet mit ihren Strahlen eine
wärmende Decke über uns. So sieht Erholung aus: Kraft schöpfen aus nährendem
Boden und wärmender Sonne. Es braucht nicht viel, aber das braucht es. Man
könnte sagen: Wunderbar hat das Mutter Natur eingerichtet. Ich halte es
anders und danke Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde, dieser Urkraft des
Lebens.
Der Versammler oder besser bekannt unter dem Namen Prediger spricht in
seinen Texten indirekt auch davon. Neben all den Mühen, die wir auf uns
nehmen, gibt es noch etwas, das wichtig ist zu tun: Entspannen. Es gibt eine
Zeit der Ruhe und es gibt eine Zeit der Arbeit. So meint er, dass alles
unter dem Himmel seine Zeit hat.
Für alles gibt es eine Stunde, und Zeit gibt es für jedes Vorhaben unter dem
Himmel:
Zeit zum Gebären und Zeit zum Sterben,
Zeit zum Pflanzen und Zeit zum Ausreissen des Gepflanzten,
Zeit zum Töten und Zeit zum Heilen,
Zeit zum Einreissen und Zeit zum Aufbauen,
Zeit zum Weinen und Zeit zum Lachen,
und neben der Arbeit auch Zeit zum Entspannen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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