Weg-Wort vom 25. Oktober 2013
Der direkte Draht zum Himmel
Sie hat einen direkten Draht zum Himmel. Sie weiss genau, was Gott will.
Dies verkündet sie allen, die es wissen wollen und natürlich auch denen, die
es nicht wissen wollen. Ziemlich schwierig finde ich. Es muss anstrengend
sein für sie selber und auch für die liebe Mitwelt.
Weil sie so genau weiss, was Gott will, hat sie wohl das Hören vergessen
oder verlernt.
Ein Dialog, bei dem nur eine Person spricht und die andere zum Zuhören
verurteilt ist, nennt man Monolog.
Beten aber verstehe ich als Dialog mit Gott. Zum Bitten und Danken, Sprechen
zu und mit Gott, gehört als wesentlicher Teil des Gebets, das Hören auf
Gott. Stille aushalten und sich bescheiden eingestehen, dass Gottes Pläne
nicht meine Pläne sind. Nicht umsonst beten wir im "Unser Vater" / "Vater
unser": "Dein Wille geschehe!"
Das Hören auf Gott hat eine grosse Tradition. Juden beten täglich mindestens
zwei Mal das Sch'ma Jisrael, Höre Israel. "Höre, Israel! Jahwe, unser
Gott, Jahwe ist einzig." (Dt 6,4)
Die Regel des heiligen Benedikt beginnt mit dem Wort: "Höre"! "Höre, mein
Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den
Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!"
(Prolog der Ordensregel des Hl. Benedikt)
Ein wesentlicher Bestandteil des direkten Drahts zum Himmel ist also das
Hören auf Gott. Mit dem Herzen hören, das heisst liebendes Hinhören auf
Mitmenschen, Mitwelt, die innere Stimme und die Stille.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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